Donnerstag, 1. September 2011

gentrifizierung

mehr noch als überraschend ist es erschreckend und annähernd traurig, dass die gentrifizierung in form von innerstädtisch gefahrenen SUVs und entstehenden »stadtvillen« auch vor magdeburg nicht halt macht, wo man meinen sollte, es sei nur ein problem in groß- und IN-städten wie berlin oder frankfurt.

auch die ossis entdecken anscheinend die attraktivität von »leben am wasser« (elbufer) und lofts, die aus den räumlichkeiten alter industrieanlagen entstehen.

es gibt immer noch unglaublich viel leerstand in magdeburg, umso trauriger ist es, dass durch neue bauprojekte und aufwändige sanierungen der mietspiegel stetig ansteigt und die immobilienpreise und mieten ein niveau erreichen, das sich viele nicht mehr leisten können.

Drillings-Stadtvillen. Jedem das Seine und allen das Gleiche. 

Wohnfestung zum Aufschauen. Hier wohnen tapfere Stadtritter, die ihr Hab und Gut zu verteidigen wissen. Schlachtross in silber-mettalic-Rüstung in der Tiefgarage.

Klinker-Charme an der Elbuferpromendade. Die Mauer steht wieder.

Im Entstehen stockende Messma-Lofts in Magdeburg Buckau. Souterrain und untere Geschosse sind bereits verkauft. Für die oberen Etagen scheint die Kaufkraft zu fehlen.

Große Fensterfronten, klare Kante, Captain-Steg zur morgendlichen Begrüßung von Welt und Untergebenen.

Wohnkasten mit Schiffsdeck-Terrasse, auf der am Morgen gerne Spatzen hocken. Besonders schön das Graffiti im Vordergrund. Gratis moderne Kunst vor der Haustür.

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