Sonntag, 17. April 2011

so glücklich war ich noch nie


ein film, auf den ich durch einen sammelband aufmerksam geworden bin, der sich mit psychischen störungen von filmcharakteren auseinandersetzt.
da mich devid striesow seit tom tykwers "drei" verfolgt - u.a. in "am montag kommen die fenster" als nebendarstellender handwerker und "mein langsames leben" als bruder der hauptfigur valerie - bin ich beim durchblättern gleich bei dem aufsatz zu "so glücklich war ich noch nie" hängen geblieben. 
in gewisserweise passt der film gut in die reihe - nach "the dreamers" und "eternal sunshine of the spotless mind" -, weil frank knöpfel auch ein träumer und ein verrückter ist. er träumt allerdings nicht von der revolution und dem wilden leben, sondern genau vom gegenteil: von reichtum, prestige, jet-set. die "antisoziale persönlichkeitsstörung", die er entwickelt, um seine träume zu verwirklichen, führt ihn nicht in eigene erinnerungswelten zurück, er dringt in andere leben und lebenswelten ein, stiehlt sich in das leben anderer leute, die so sind, wie er denkt, gerne sein zu wollen. joel und clementine glauben, durch das auslöschen ihrer erinnerungen glücklich werden zu können; frank erfindet sich neue vergangenheiten und zukünfte und geht völlig in diesen "falschen" erinnerungen und vorstellungen auf. performance-technisch ist er in diesen momenten ein anderer mensch.
ein schauspieler, der einen schauspieler spielt, weil wir alle schauspieler unserer eigenen leben sind, mit der kamera im eigenen kopf, mit der wir uns ständig selbst beobachten und regulieren und den blicken der anderen, den augen der menschen und den linsen der überwachungskameras, auf der haut, in der wir uns unwohlfühlen machen lassen. 
man darf sich bei den kopiervorgängen während des eigenen selbst-entwurfs nur nicht erwischen lassen, und nicht zu oft selbst ertappen.

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